März 2021 - außergewöhnlicher Besuch

Viola berichtet von der Arbeit:

Eigentlich gibt es für jede Anfrage bei der Behörde eine bestimmte Anzahl an Tagen, innerhalb derer die Anfrage von der Behörde beantwortet werden muss. Bei einer Visa Anfrage sind das zum Beispiel 60 Arbeitstage. Wenn dann die Behörde geantwortet hat und man ein Dokument nachreichen muss, hat man selbst meistens nur zwei Tage Zeit dafür… Man muss alle Anfragen also jederzeit gut im Auge behalten und alle Medien regelmäßig auf Nachrichten der Behörde überprüfen. Dazu kommt dann noch, dass die Behörde es in den letzten Monaten selbst eher selten schafft, ihren Zeitraum einzuhalten, man weiß also nie, wann eine Antwort kommt.

Bei der Behörde gibt es zwei Email Adressen, denen man bei Problemen schreiben kann. Eine ist dazu da, dir alle möglichen Informationen zu geben, z.B. welche Dokumente man für welche Visa Anfrage benötigt. Die Menschen, die hier antworten, sind leider sehr häufig sehr unwissend. Dann sagen sie zum Beispiel „dieses Visum gibt es gar nicht“ (haben wir allerdings erst vor ein paar Monaten angefragt, gibt es also doch) oder „während des Notzustandes kann man kein Visum anfragen“ (seit des Notzustandes haben wir schon unzählige Visa angefragt)….  Wir müssen auf jeden Fall immer sehr flexibel und einfallsreich sein, um die Infos zu bekommen, die wir benötigen.

John berichtet von der Arbeit:

An manchen Tagen passiert ganz viel gleichzeitig, manchmal geht das selbst mehrere Tage hintereinander so. An den drei letzten Tagen habe ich jede Menge sehr ernste Herzpatienten zu Gesicht bekommen. Manche haben schweres Herzversagen, mit einer Aortaklappen Stenose (Verengung der Klappe) oder einer Mitralklappen Stenose. Am Mittwoch kam ein Mann mit schwarzen Zehen und schwarzer Fußsohle. Sein Herz stand beinahe still, weshalb nicht genug Blut in Richtung der Beine gepumpt wurde und die Füße unterversorgt waren. Theoretisch muss er beide Beine amputiert bekommen, was aufgrund seines schwachen Herzens allerdings nicht möglich war. Anschließend wurde eine 19jährige Frau reingebracht, die extra Sauerstoff bekam. Als ich den Ultraschallkopf auf ihr Herz setzte, fragte ich die neben mir stehende Krankschwester direkt, den Arzt zu holen. Die junge Dame hatte eine Tamponade: dabei wird das Herz durch eine grosse Menge Flüssigkeit, die sich um das Herz herum befindet, zusammengedrückt. Diese gefährliche Situation muss man so schnell wie möglich entschärfen, indem man die Flüssigkeit über eine Punktion herauslaufen lässt. Das hat der Arzt dann auch getan und es kam ein ganzer Liter heraus. Undeutlich ist noch, wieso diese Flüssigkeit sich um das Herz gesammelt hatte. Der jungen Dame geht es aber vorerst besser.

Am 5. März ist Matthias ein Jahr alt geworden! Das haben wir mit ein paar anderen Kindern klein gefeiert und uns sehr gefreut. Er macht schon seine ersten Schritte und ist immer sehr neugierig. Er hat seit der letzten Untersuchung beim Kinderarzt zwar kaum zugenommen, aber er scheint trotzdem sehr gesund zu sein. Einen Tag vor Matthias‘ Geburtstag bekamen wir einen kurzen Besuch des niederländischen  (nl.) Honorarkonsuls aus Cusco. Die nl. Botschaft hatte dem  nl. Außenministerium unseren Fall vorgelegt und dort wurde beschlossen, dass der nl. Honorarkonsul außergewöhnlicherweise die Dokumente für die Reisepassanfrage von Matthias entgegen nehmen und dabei unsere Identitäten überprüfen dürfe. Dafür waren wir sehr dankbar, denn normalerweise geht das nur bei der nl. Botschaft in Lima, die wegen Corona allerdings immer wieder mal geschlossen war. Mit den ständigen Schließungen der Botschaft, Reisebeschränkungen etc. hatten wir Schwierigkeiten, Flüge zu planen und dann noch jeweils alle nötigen Dokumente jeweils aktuell zu organisieren.

Am 15. März feierte auch der peruanische Notzustand seinen ersten Geburtstag. Das ist weniger witzig. Seit also mittlerweile einem ganzen Jahr sind die Rechte der Bürger eingeschränkt. Die Polizei kann zum Beispiel ohne Hausdurchsuchungsbefehl dein Haus stürmen. Echte Gottesdienste gibt es nur sehr selten mal. Immer wieder darf pro Haushalt nur eine Person das Haus für die allerwichtigsten Besorgungen verlassen und darf man sein eigenes Auto häufiger nicht benutzen. Nach 21 Uhr darf man sich ohne triftigen Grund nicht draußen aufhalten (aber das war auch schon häufiger 18 Uhr). Einen Nasen-Mund-Schutz muss man nicht nur im Geschäft tragen, sondern ab dem Moment, wo man sein Haus verlässt (auch wenn man ganz allein in seinem eigenen Auto sitzt…). Soziale Kontakte jedweder Art sind verboten. Schule findet seit einem Jahr nur virtuell statt. Obwohl der Staat selbst zugegeben hat, dass das eigentlich nicht funktioniert. Bei uns zu Hause sehen wir das auch. Noah findet Zoom Unterricht furchtbar (langweilig) und macht dementsprechend auch nicht mit. Es ist ein großer K(r)ampf und wir versuchen jetzt, dafür andere Wege zu finden. Außerdem hat Noah große Schwierigkeiten mit der Feinmotorik, worauf wir jetzt vermehrt unser Augenmerk richten müssen. Wir sind dankbar, dass die Durchsetzung der verrückten Notzustand-Gesetze hier in Curahuasi mittlerweile generell nur wenig gehandhabt wird. Dadurch kann Noah wenigstens unbehelligt mit ein paar Freunden spielen und wird man beim Weg zu Arbeit oder Einkauf nicht mehr von Soldaten mit Gewehr kontrolliert.

An einem Abend sitzen wir zusammen und überlegen uns, was für uns nötig wäre, damit wir mit einem guten Gefühl/Gewissen zurück „nach Hause“ gehen. Sagt John: „Es wäre toll, wenn es jemanden gäbe, der meine Arbeit übernehmen könnte.“ Tja, Ultraschaller kann man nicht so leicht finden. Zwei Tage später bekommt John einen Bericht über eine Ultraschall-Missionarin aus den USA, die durch die Umstände schon ein Jahr lang Däumchen dreht in Cusco. Zwei weitere Tage später kommt sie uns besuchen und ist sehr begeistert von der Arbeit. Jetzt beten wir dafür, dass sich für sie die Möglichkeiten ergeben, später im Jahr bei Diospi mitzuarbeiten. Dann hätte John ausreichend Zeit, sie gut einzuarbeiten, bevor wir dann in etwa einem Jahr unsere Rückkehr beginnen. 

Viola bericht van het werk:

Eigenlijk is er voor elk verzoek die je aan de Immigratieautoriteit doet een bepaald aantal dagen waarbinnen de autoriteit reageren moet. Voor een visumaanvraag is dit bijvoorbeeld 60 werkdagen. Als de autoriteit heeft geantwoord en je moet nog een document indienen, heb je meestal maar twee dagen om het zelf te doen ... Je moet te allen tijde alle media goed in de gaten houden en je mailbox regelmatig controleren of er niet al nieuws van de autoriteit is . Bovendien zijn de autoriteiten er de afgelopen maanden zelden in geslaagd hun eigen deadline te halen -

De autoriteit heeft twee e-mailadressen waar je naar toe kunt schrijven als je problemen hebt. De ene is er om u allerlei informatie te geven, bijvoorbeeld welke documenten je nodig hebt voor welke visumaanvraag. De mensen die hier antwoorden zijn helaas vaak erg onwetend. Dan zeggen ze bijvoorbeeld: "dit visum bestaat niet" (we hebben het pas een paar maanden geleden aangevraagd, dus het bestaat wel) of "je kunt tijdens de noodsituatie geen visum aanvragen" (we hebben sinds de noodsituatie talloze visa aangevraagd) …. We moeten in ieder geval altijd erg flexibel en vindingrijk zijn om de informatie te krijgen die we nodig hebben.

John verteld van het werk:

Je hebt van die dagen dat alles tegelijk komt, soms een paar dagen achter elkaar, in de afgelopen 3 dagen heb ik een hoop ernstige hartpatiënten gezien, een aantal met ernstig hartfalen, een met een ernstige aortaklep stenose (vernauwing van de klep) en een met een ernstige mitraalklep stenose.

woensdag kwam dan een  man met zwarte tenen en onderkant van de voet voor een hartecho, zijn hart stond bijna stil, waardoor het hart niet genoeg bloed richting benen pompte waardoor de bloedvoorziening naar de voeten niet meer genoeg was, technisch gezien zou hij allebei zijn benen moeten laten amputeren, maar dit was niet mogelijk vanwege zijn zwakke hart. Daarna kwam een 19 jarige vrouw zitten op een brancard met zuurstof bij mij binnen, toen ik de echo probe op haar hart zette, vroeg ik meteen aan de verpleegster die er naast stond om mij de arts erbij bij te halen, ze had namelijk een tamponade (het hart wordt samengedrukt van buiten af door de vloeistof) als gevolg van een vloeistof in het pericard (hartzakje) dat onmiddellijk eruit moest worden gehaald d.m.v. een punctie, dat  hebben we gedaan (meer dan een liter)  en nu is ze weer een heel stuk beter

Op 5 maart werd Matthias een jaar oud! We vierden het met een paar andere kinderen en waren erg blij. Hij zet zijn eerste stapjes al en is altijd heel nieuwsgierig. Hij is niet veel aangekomen sinds het laatste kinderartsonderzoek, maar hij lijkt nog steeds erg gezond te zijn.

Een dag voor Matthias zijn verjaardag kregen we een kort bezoek van de Nederlandse  Honorair Consul uit Cusco. De Nederlandse ambassade had contact gehad met het Ministerie van Buitenlandse Zaken en presenteerde onze zaak en er werd besloten dat de honorair consul uit Cusco geautoriseerd zou worden om de paspoortaanvraag van Matthias te kunnen doen. Daar waren we erg dankbaar voor, want normaal kan dit alleen door de Nederlandse Ambassade in Lima, die van tijd tot tijd gesloten was vanwege Corona. Door de voortdurende sluiting van de ambassade, reisbeperkingen, enz., Hadden we problemen met het plannen van vluchten en het vervolgens organiseren van alle benodigde documenten, die telkens up-to-date moesten zijn.

Op 15 maart vierde de Peruaanse noodtoestand ook zijn eerste verjaardag. Dat is minder grappig. De rechten van de burger zijn nu een heel jaar aan banden gelegd. De politie kan bijvoorbeeld je huis bestormen zonder huiszoekingsbevel. Echte kerkdiensten zijn zeer zeldzaam. Steeds weer mag per huishouden maar één persoon de deur uit voor de belangrijkste boodschappen en mag je vaker niet je eigen auto gebruiken. Na 21.00 uur mag je niet zomaar buiten zijn (maar dat was vaker 18.00 uur).Niet allen in de winkel moet je neus- en mondbescherming dragen, maar vanaf het moment dat je de deur uitgaat (ook al zit je helemaal alleen in je eigen auto ...). Sociale contacten van welke aard dan ook zijn verboden. School is nu al een jaar virtueel. Al heeft de staat zelf toegegeven dat het eigenlijk niet werkt. Dat zien we thuis ook. Noah vindt Zoomlessen verschrikkelijk (saai) en doet daarom niet mee. Het is altijd een hoop gedoe en we proberen nu andere manieren te vinden om het te doen. Daarnaast heeft Noah wat moeite met de fijne motoriek, waar we ons nu meer op moeten focussen. We zijn dankbaar dat de handhaving van de gekke noodtoestandwetten hier in Curahuasi over het algemeen minder strict is. Daardoor kan Noah in ieder geval ongestoord spelen met een paar vrienden en word je op weg naar je werk of boodschappen niet langer gecontroleerd  door soldaten met geweren.

Op een avond zitten we bij elkaar en denken wat na over wat er voor ons nodig zou zijn, zodat we met een goed gevoel / geweten weer “naar huis” kunnen gaan. John zegt: "Het zou geweldig zijn als er iemand was die mijn werk zou kunnen overnemen." Nou, een echografist is niet zo gemakkelijk te vinden. Twee dagen later ontvangt John een berichtje over een echo-zendeling uit de VS die vanwege de corona omstandigheden een jaar lang met haar duimen draait in Cusco. Twee dagen later stond ze al bij ons op de stoep en is erg enthousiast over het werk. Nu bidden we dat er later in het jaar mogelijkheden voor haar zijn om bij Diospi te komen werken. Dan zou John genoeg tijd hebben om haar in te werken, voordat we over ongeveer een jaar aan onze terugkeer beginnen.

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